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Franz Kafka

Prag 1883 - Kierling 1924


Franz Kafka wird 1883 als Sohn des jüdischen Kaufmannes Hermann Kafka und dessen Frau Julie, geborene Löw, in Prag geboren. Von 1889 bis 1893 besucht Franz Kafka die Volksschule. Anschließend geht er bis 1901 auf das "Altstädter Deutsches Gymnasium" im Prager Kinsky-Palais. Er studiert bis 1906 Germanistik und Jura an der Deutschen Universität in Prag, dort lernt er Max Brod kennen, der sein Herausgeber seiner Publikationen wird. Franz Kafkas frühes Interesse an Literatur und Philosophie erlebt er in einem Spannungsfeld zwischen einem übermächtig erscheinenden Vater und seiner jüdischen Herkunft.
Im Jahr 1904/1905 entsteht sein erstes erhaltenes literarisches Werk "Beschreibung eines Kampfes", alle anderen frühen Arbeiten vernichtet Kafka später.
1906 schließt Kafka sein Jurastudium mit dem Doktorgrad ab und nimmt 1907 eine Stellung bei einer privaten Versicherungsgesellschaft an. Zeitgleich beginnt Franz Kafka mit der Arbeit an dem Romanfragment "Hochzeitsvorbereitungen auf den Lande". Anschließend im Jahr 1809 veröffentlicht Kafka erstmals 8 Prosastücke in der Zeitschrift "Hyperion" und beginnt seine Anstellung bei der "Arbeiter-Unfall-Versicherungs-Anstalt", bei der er bis zu seiner Pensionierung 1922 bleibt.
Mit seinen Tagebuchaufzeichnungen beginnt Kafka 1910, die nicht für die Veröffentlichung bestimmt sind. 1912 beginnt er mit dem Roman "Die Verschollenen" ("Amerika") und veröffentlicht sein erstes Buch "Betrachtungen", einer Sammlung von 18 Prosastücken und lernt die Berlinerin Felice Bauer kennen, mit der er einen langen Briefwechsel pflegen wird.
Mit der öffentlichen Lesung des Textes "Das Urteil" begründet Franz Kafka 1912 seine typische Darstellungsart, die später als kafkaesk bezeichnet werden soll. Fortan schreibt Kafka an seinem Hauptwerk "Der Prozeß",der, wie auch später "Das Schloß", Fragment bleiben wird.
1914 lehnt der Schriftsteller Carl Sternheim die Verleihung des Fontane-Preis ab und gibt ihn 1915 an Kafka weiter. Franz Kafka veröffentlicht die Erzählung "Die Verwandlung". Seine Tätigkeit in der Versicherungsgesellschaft kann Kafka aufgrund seines Gesundheitszustandes nur selten ausüben, seine literarische Produktion führt er fort und schreibt "In der Strafkolonie", "Brief an den Vater" und "Ein Landarzt" und weitere parabolische Erzählungen.

1922 wird Kafka endgültig pensioniert. Trotz gesundheitlicher Umstände beginnt Kafka mit der Arbeit am Roman "Das Schloß", das auch Fragment bleibt. 1923 beginnt Franz Kafka in Berlin ein gemeinsames Leben mit der 25-jährigen Dora Diamant, die in jüdischer Tradition erzogen wurde, verstärkt seine Beschäftigung mit dem Judentum und lernt Hebräisch.
1924 geht er nach Prag zurück. Dort verfasst er sein letztes Werk "Josefine, die Sängerin, oder Das Volk der Mäuse". Nach der Diagnose einer Kehlkopftuberkulose verbringt Kafka seine letzten Tage im Sanatorium Kierling bei Wien. Dort stirbt Franz Kafka im Juni 1924.
Obwohl Kafka vor seinem Tod verfügt, seine literarischen Hinterlassenschaften "restlos und ungelesen zu verbrennen", veröffentlicht Brod postum den Roman "Der Prozeß" 1925 und in den kommenden Jahren das "Schloß", "Amerika" sowie weitere Fragmente, Briefe und die Tagebücher seines Freundes.


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